Ein Stück wahren Aachener Untergrundes legte die Zeitschrift Sounds in der Ausgabe 7 des Jahrgangs 1981 frei. Sonia Mikich residierte zu dieser Zeit in der legendären WG in der Antoniusstraße. Dem Ursprung nächtlichen Gelärms auf der Spur, landete Sie in den Gewölben unter dem Haus. Dort befand sich ein Proberaum von „Der Verdacht“ und angeschlosener Subgruppen. Die dort stattfindenden musikalischen Aktivitäten fanden ihr Interesse. Sonia Mikich arbeitete zu der Zeit bei der Sounds und brachte den Artikel ins Rollen, welcher durch schlechte redaktionelle Koordination leider nicht Titelstory wurde. Offenbar verfasste Frau Mikich die Sache unter einem Pseudonym.
Eine genauere Betrachtung besagter Örtlichkeit ist lohnenswert. Die Wohngemeinschaft in der Antoniusstraße hatte ich persönlich 1983, als Partygäste Anhängsel, kennengelernt. Die Party gestaltete sich wie ein Früh-Siebziger Revival: man saß im großen Kreis auf dem Boden und hat Rauchwaren kreisen lassen. Dazu wummerte Pink Floyds Meedle aus den Selbstbauboxen. Die Romantik war anfangs irritierend aber die darauffolgenden allgemeinen freizügigen Intimitäten, mit vormals Unbekannten (huhu Annette), entlohnten.
Das beschriebene Haus war durch einen schmalen Eingang neben der Peepshow zu erreichen, müßte Nummer 31 gewesen sein. Unter einer roten Laterne durch gings Richtung Hinterhof und da befand sich ein freistehendes Haus uralter Bauweise, der Kasten war mindestens 200 Jahre alt. Das Haus ist mittlerweile verlassen aber steht noch (!). Vom Parkdeck des Parkhauses Büchel kann man das Dachgeschoss noch deutlich sehen.
Eingeweihte und alte Fischhäusler wissen um die weiteren verborgenen Dinge unter dem Puff. Eine Untersuchung der unterirdischen Komplexe und deren Dokumentation für diesen Blog dürfte hochinteressant werden. Als Kleinod gibts hier aber ein Originalfoto aus dem Jahr 1977 welches den Verdacht Proberaum zeigt.
Ein investigativer Abstieg in dieses Herzstück des Aachener Untergrundes ist in Planung.