Als Auftakt zu einer Serie von Bilderstrecken, folgend einige Schnappschüsse der Ausbuddelergebnisse auf dem Areal des alten Bushofs. Man sieht unter anderem die Kellerreste der alten Schule, welche im letzten Krieg zerbombt wurde. Unten links ein Brunnen aus dem 12. Jahrhundert.
30. März 2012
12. März 2012
The voices in the distance
Die Aachener Wave Band „The voices in the distance“ war Mitte der 80er aktiv. Musikalisch einzuordnen irgendwo mittendrin im New Wave-Gothic-EBM Thema. Vorzuweisen hatte die Combo eine Kassetten Veröffentlichung sowie diverse Konzerte. Ob es weitere Tapes gab wird noch erforscht. Es folgt eine hübsche Materialsammlung…
Infos, Zettelbeilagen, Schnipsel:
Konzertaushänge, Eintrittskarten und Bandfotos:
Ein „Best of“ MP3 Pack gibts hier zum runterladen: http://www.filedropper.com/voicesinthedistance
8. März 2012
Aachen-Tourismus 2012
[Dieter Antonio outet sich hiermit als ex-Aachener, den es vor knapp drei Jahrzehnten wegzog. Weil er aber seit einiger Zeit in den Niederlanden lebt, verschlägt es ihn wieder ab und zu in die Stadt. Hier seine Reisefotos aus den ersten Märztagen.]

Was war die Inspiration? Rocky Mountains, Rocky I-IV, Graciano Rocchigiani oder die Rocky Horror Picture Show?
7. März 2012
Testcard rezensiert Neros tanzende Elektropäpste, Abnorm und UFOs über Palästina
Testcard, die ein- bis zweimal jährlich erscheinende, von uns sehr geschätzte Anthologie „zur Popgeschichte und -theorie in deutscher Sprache“, enthält in ihrer aktuellen 21. Ausgabe eine ausführliche Rezension der Cassetten-Wiederveröffentlichung von Neros tanzenden Elektropäpsten, Abnorm und UFOs über Palästina. Geschrieben wurde sie von Frank Apunkt Schneider, dem von uns ebenfalls sehr geschätzten Punk-/NDW-Experten:
NEROS TANZENDE ELEKTROPÄPSTE hätten sich auf jeden Fall eine schicke Vierfach-LP-Box verdient, bleiben aber verpackungsmaterialästhetisch (und preislich) auf dem Teppich des DIY und übernehmen ihre Boxwerdung (mit Hilfe von Frank Rowentas Eigenbau-Label) lieber gleich selber. Ihre vier Tapes trugen semantisch beschwingte Titeln wie »Hamsterfunk aus der Landesanstalt« und stecken – zu zwei Kassetten zusammengefasst – in einer im besten Sinne schön schäbigen Plastikdoppelkassettenbox, umhüllt von einer Collage, die u. a. »Vergessene Welthits 1981-1983« verspricht. Das wäre dann (minus eventuell ein paar Samplerbeiträge) das Gesamtwerk, und es ist tatsächlich jede Sekunde Lebenszeit wert ist, die die Rezipient_innen aufwenden müssen, um sich da durchzuackern. Aus der NDW-Kassettenflut stachen NTEP vor allem deswegen heraus, weil im Herzen ihrer drauflos rappelnden Neutönerei die Fähigkeit waltete, sich absurde Stücke und Texte nicht bloß auszudenken, was ja für den einen oder anderen vergessenen Welthit bereits gereicht hätte, sondern sie auch in eine stimmige Form zu bringen, die noch nicht ganz Holger Hiller (auf »Ein Bündel Fäulnis in der Grube«-Höhen) war, aber doch die neuen Möglichkeiten, die damals kurz in der Luft lagen, angemessen bescheuert bündelte. Dazu gehörten natürlich die Residents (die in der deutschen Provinz ja etliche Kreativitäts-Tsunamis-im-Wasserglas entfachten), aber eben auch Morgan Fischers Hybrid Kids, Maurizi Bianchis Frühwerk als Sacher Pelz (ansatzweise), Diederich Diederichsens Konzept-pour-le-Konzept-Gruppe Nachdenkliche Wehrpflichtige, das gute alte Kunstlied (nach der zweiten Chemotherapie) und flirrende Kraut-Psychedelic-Missverständnisse. Aufgemischt wird das durch dadaistisch gebriefte Dubs und eine Prise Schuhschachtel-PIL (»Metal Box«-Phase). Der eben erst aufgebrochene (und dann auch gleich wieder beerdigte) Wahnsinn mal nicht als Kindchenschema seiner selbst, sondern als eine sehr ernsthafte Form von bedingungslosem Unernst.
Neu war mir, dass bei NTEP 1983 nicht einfach die Bürgersteige hochgeklappt wurden, sondern dass sie ihr Konzept in elaborierterer Form als UFOS ÜBER PALÄSTINA noch ausdifferenzierten. Deren Aufnahmen halten, was der Name und Songtitel wie »Möbel aus dem Jenseits«, »Geistergulasch« und »Gott hat große Füße« versprechen. Ihre Doppeltapebox (baugleich mit der von NTEP) versammelt Material aus den frühen 1990ern (ob jemals, und wenn ja: in welcher Form, veröffentlicht, bleibt unklar), die im besseren Sound der Zeit die guten bis sehr guten Texte eben auch besser zur Geltung bringen. Ohne deswegen weniger albern zu sein, haben diese einen stärkeren politischen Akzent bekommen (vielleicht sogar einen antideutschen? Oder ist das alles bloß »wirr« gemeint). Sie wollen nämlich durchaus etwas, z.B. nervtötende religiöse Gefühle verletzen. Unterlegt wird das von halbsperrigem Synthiepop, der fast bis knapp vor die Türschwelle zu AG Geige und den Legendary Pink Dots kommt, bevor er wieder zerfällt. Auch hier wäre eine zwanglose Doppel-LP zu rechtfertigen gewesen.
Bevor eines der beiden Spaltprodukte der auseinander gebrochenen Herzogenrather Urpunkgruppe Rückstand NTEP werden konnte (das andere wurden die Seltsamen Zustände) musste es freilich noch kurz die Interimsgruppe ABNORM geben. Sie haben uns die Kassetten Leise flehen meine Lieder und Letzte Ölung hinterlassen, denen Eigenbau eine dritte, abermals baugleiche Box stiftet. Mit etwas konfuserem (aber deswegen nicht schlechterem) Konzept werden auch hier die auseinanderstrebenden Enden der neuen Ästhetik noch mal provisorisch verknotet, so dass Ewiggestriges mit einem Schwall neuer Geräusche beworfen werden kann. Auf Letzte Ölung klingt das manchmal grob nach den frühen Cabaret Voltaire-Tapes und immer einen Tick seltsamer (und krypto-aggressiver) als der Minimal-Synth-Kram, den ständig alle wiederveröffentlichen zu müssen glauben. Auf Leise … verpuppt sich das dann noch einmal zu White-Funk-Krach der Geschmacksrichtung »NDW« (wie zeitgleich bei den Atlantikschwimmern oder Familie Hesselbach zur Vollendung gebracht). Das ist zwar natürlich nicht wirklich Celluloid-fähig, aber doch hübsche Schuhschachtelmusik, die so ähnlich auch von Dit Schütte (of Pissende Kuh Kassetten-fame) hätte kommen können. Obenauf gibt es noch eine O-Ton-Collage aus öffentlich-rechtlichem Journalistengeschwätz (vermutlich dem »Frühschoppen« des ehemaligen NSDAP-Mitglieds Werner Höfer entnommen, der gewissermaßen »BRD as BRD can« war). Im Unterschied zu zahllosen Medienschnipsel-Collagen-Tapes der Zeit (wie sie z.B. gerne bei Reitende Pferde Kassetten herausgegeben wurden) hat Abnorm wohl tatsächlich Burroughs gelesen. Jedenfalls überliefern sie nicht bloß historische Margarinewerbung (was ja auch irgendwer machen musste), sondern »The sound of mediales Bewusstsein 1981«. (www.eigenbau.rowenta.cc/)
Wir danken Frank Apunkt Schneider und Johannes Ullmaier von testcard für ihre freundliche Erlaubnis – nein: sogar tatkräftige Unterstützung- dieses Blogbeitrags.