Aachener Untergrund Kultur

3. Oktober 2021

GOLD EXTRA Nr. 8

Filed under: ENK, Neros tanzende Elektropäpste, Reinfall Tapes — Schlagwörter: , — Dieter Antonio Schinzel @ 8:34 pm

Dank unseres Lesers kilowatt (Klaus Wittmann) hier ein frischer Scan der wohl letzten, 1982 erschienenen Nummer des legendären Aachen-Herzogenrather Fanzines GOLD EXTRA (siehe auch hier, hier, hier und hier).

In dieser Nummer kehrt GOLD EXTRA zum klassischen Fanzine-Format zurück, mit u.a. Konzert- und Tonträgerbesprechungen und Bandporträts, neben freieren Texten und Tiraden (den direkten Vorläufern von Formaten wie „100 Zeilen Hass“, mit denen Kolumnisten von 80er Jahre-Zeitgeist-Postillen ihre Mainstream-Karriere machten). Das Heft enthält zudem ein zweiseitiges Interview mit Frank Papst Buchholz. Neben ENK sind auch Silvio Franolic (Reinfall Tapes) und „Dietr“ (Gitarrist von „Rückstand„) als Macher dabei.

Und noch ein Nachtrag zur Entstehungsgeschichte von GOLD EXTRA Nr. 8 von ENK:

„Der Herzogenrath-Bezug (ich machte in dem Kaff Abitur) kam von Schunt, einem peripheren SPEX-Schreiberling, der in H’rath seinen Zivildienst leistete. Er stellte auch den Kontakt zu einem Niederbardenberger Aktionskünstler her, der gerade für die Documenta einen alten Zigarettenautomaten vorbereitete. Für den 30 (?) gleichgroße/ -kleine, identische Objekte gebraucht wurden, um eine Säule in dem Teil aufzufüllen.

Wir nahmen drei kurze Stücke auf, eins mit dem Korg MS-20 – meinem ersten Synthesizer – und Bass von meinem alten Akkordeon.

Stellten dann aber fest, dass die Tapes nicht in die Zigarettenschachteln passten – herrlich! Worauf ich nach der Kopierarbeit stundenlang Tapes aufschraubte, die beiden Bandschnecken in Silberpapier packte und Schunt dann das Ergebnis dem Aktionskünstler übergab. Auf diese Weise habe ich auch mal an einer Documenta teilgenommen, hoho – die Aufnahmen allerdings meine zig Umzüge später nicht überstanden. Beziehungsweise habe ich nach den drei Jahren Riad, meiner ‚Feuertaufe‘ als Dozent nach dem Doktorat, alle Aufnahmen eigener Musik digitalisiert und dabei kein Vierspurtonbandgerät zur Verfügung gehabt.

Die Masteraufnahmen gingen verloren, waren aber eh nur Chaos – doch lustig.“

Bei dem Aktionskünstler handelt es sich übrigens um Karl von Monschau, einem Mitbegründer des Neuen Aachener Kunstvereins. Die deutschsprachige Wikipedia schreibt dazu in ihrem Artikel „Kunstautomat„:

„Die Idee des Kunstautomaten haben als eine der ersten die beiden Künstler Karl von Monschau und Willy Gallinowski 1979/80 im Ludwig Forum für Internationale Kunst [gemeint ist wohl die Neue Galerie Aachen, der Vorläufer des Ludwig Forums – Red.] in Aachen verwirklicht und nachfolgend 1982 auf der documenta 7 vor dem Fridericianum (Kassel) einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.“

Und weiterhin die Bitte: Wer GOLD EXTRA Nr. 3 zuhause rumliegen hat, bitte hier melden!

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