Aachener Untergrund Kultur

4. Juli 2010

AU HUR – Der Sampler

Filed under: Aachener Label — karl pach @ 9:55 am
Ein Glanzstück Aachener Kassettenkultur stellt der AU HUR Sampler dar. 1987 in recht hoher Auflage (die genaue Auflagenzahl weiß jedoch keiner mehr) von Papst Pest veröffentlicht. Was dem Sampler das Prädikat „besonders wertvoll“ verleiht ist unter anderem das Kunststück labelübergreifend Künstler zusammengebracht zu haben. Abgesehen vom, da leider nicht mehr existierenden Reinfall Label, sind die wichtigsten Aachener Kassettentäter vertreten. Die genaue Zuordung der vertretenen Kappellen zu den Labels spare ich mir. Der Sampler ist in 2 stilistisch unterschiedliche Seiten aufgeteilt. Die mit „Degraa obergärige Pilsseite“ betitelte Erste beherbergt die eher punkigen Stücke. Auf der Seite 2 „Neurotische Erdnuss Seite“ findet das experimentelle Spektrum eine Heimstatt. Während bei der Pilsseite eine gewisse Sängereinfalt unüberhörbar ist, offenbart die Erdnusseite Erstaunliches. Beginnend mit dem vollzogenen Kapputtmixen des „Puff von Barcelona“ Karnevalsklassikers (Axl G., Frank Rowenta) genießt man ein Gemenge von bekannten und weniger bekannten Namen. Der größte Humorist zwischen Urin und Ural wird dabei vom grauenhaftesten Stück der Kompilation (Guantanamera) überschattet. Freelancer wie die legendären Malangres und „Renato & DDT“(Dusan T.) wechseln sich mit vermuteter Labelinzucht von „Westwall Kassetten“ ab. Die „Fleissige Arbeiter“ Formation hier mit ihrem einzigen veröffentlichten Stück. In dieser Spätphase noch mit den verbliebenen Axl G. und Georg M. 2 Jahre vorher umfasste das Lineup noch Elke W., Frank R. sowie den Verstorbenen Wolfgang L. Die ursprüngliche Formation ist mit einem spektakuären Bühnenauftritt im Ritz bekannt geworden, Doku folgt. Die mir unbekannten Bateau X erfreuen mit nettem New Wave und „Bibi Bonbon & Benjamin Blümchen“ beenden die Seite mit einem beeindruckendem Heimexperiment. Die Bühnenprofis von Ausbruch sind auf der Degraa Seite gleich mit 3 Stücken vertreten, sehr nett auch die „Children of Flowerpop“ mit einem Mitschnitt ihres Malteserkeller Konzerts. Meister ENK als 23 Geldkäfer liefert einen flotten Scifi Rocker ab. 23 Geldkäfer sollten auf dem, nicht mehr erschienen, 3. Reinfall Sampler vertreten sein. Die AU HUR Kassette wurde mit abgebildetem Beiheft in einer Videokassettenbox veröffentlicht.
Tolle Sache – downloaden und geniessen…

Degraa Seite: http://www.megaupload.com/?d=1BBUJXR4
Erdnusseite: http://www.megaupload.com/?d=3UVKMDDV

7 Kommentare »

  1. Rah! Lieber Karl: wieso uns gleich 2 Mal durch die Prozedur der schicken? Klar! Natürlich wollen wir alle alles runterladen au hur.

    Kommentar von Parvenu — 4. Juli 2010 @ 5:41 pm

  2. MMMh leider alles nicht mehr online schade! Könnt ihr die Tapes noch mal reuppen?

    Kommentar von Pferd — 26. Juni 2012 @ 8:36 am

  3. »Bateau X« stammten aus Jülich. Hiessen später »Bones« und wurden über eine C&A-TV-Werbung (Titel…?) bekannt; die Schlagzeugerin Saskia v.K. trommelt heute bei Fehlfarben

    Kommentar von Fatze — 27. August 2012 @ 3:38 pm

  4. […] bekannt als Papst Piss, Papst Pest und Frank Castro: von Urin über 10-Neger- und Au Hur-Tapes und Bierfront bis zu Punkrock-Karaoke und aktionskünstlerischem DJing ist er die wohl […]

    Pingback von Frank Papst Buchholz | Aachener Untergrund Kultur — 24. Februar 2013 @ 4:36 pm

    • .. hatte das Tape im Klenkes besprochen, werde Euch gelegentlich einen Scan zusenden.

      Kommentar von Klaus — 30. April 2014 @ 8:53 am

  5. lieber klaus, immer gerne!

    Kommentar von karl pach — 30. April 2014 @ 8:58 am

  6. Könnt ihr einen ReUpp bringen? Wäre Geil

    Such alles von/mit Jülicher Bands!

    Kommentar von RockCity Jülich - Musiksammlung — 25. Oktober 2016 @ 7:41 pm


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