Aachener Untergrund Kultur

3. April 2010

LEIERKASTEN

Filed under: Aachen in den 70ern, Aachener Kneipen, Kultstätten in AC — Allo Pach @ 11:45 am

Eine meiner Lieblingskneipen Ende der 70er war der Leierkasten, völlig zugerammelt mit altem, obskurem Zeugs. Die Atmosphäre war „geräuchert“ und zu hören gab es nur Protestsongs (Floh de Cologne?), sehr politisch…
Bevorzugt habe ich hier oben auf der Empore Persico-Apfelsaft (brrr) getrunken…
Wann hat der Leierkasten dicht gemacht?

30 Kommentare »

  1. nach dem Brand im Leierkasten (Aschenbecher im Mülleimer) 1969 , also nicht Ende der 70er, wurde der Mietvertrag aufgelöst. Der hochbegabte und intelligente Wirt hat dieses Fiasko nie verkraftet. Suicid im Rhein danach.
    Nebenbei, Allo&Karl Pach, ich war Angestellter in beiden Firmen,kenne die damaligen Chefs sehr gut und wer soll das heute sein?

    Kommentar von FDEH — 30. Juni 2011 @ 10:04 pm

  2. @fdeh:
    habe noch 1983 den leierkasten frequentiert, 1969 kann nicht stimmen. gibt auch noch zeitungsanzeigen die das belegen.
    wir sinds beide, haben ein kleines internetcafe im jenseits und funken von hier drüben mit.

    Kommentar von karl pach — 7. Juli 2011 @ 6:17 am

  3. Zur besten Zeit, in den 70ern, war Charly sogar Eigner mehrerer Kneipen. So gab’s zum Beispiel am Markt, zwischen Pont- und Mostardstraße „Charlys Reichsapfel“. Wann der Leierkasten geschlossen wurde, kann ich nur grob schätzen und tu das mal auf 1985. Kurze Zeit später hat Charly es dann nochmal probiert an der Ecke Vaalser-/Gartenstraße im typischen Charly-Kneipen-Stil, aber es war wohl „vorbei“. Charly wurde dann eines Tages (1987?) tot aus dem Rhein geborgen und das Suizid-Gerücht machte die Runde.

    Kommentar von Paul — 23. Oktober 2011 @ 3:34 am

    • Aus diesem Artikel kennen wir mittlerweile Charlys wirkliche Agenda: „Er betreibt die Kneipe als ‚Job‘ mit dem Ziel, in einigen Jahren genügend Geld zu verdienen, um sich eine Praxis als Masseur und Bademeister einzurichten“. Hatte wohl nicht geklappt.

      Kommentar von Dieter Antonio Schinzel — 27. Dezember 2013 @ 6:28 pm

      • Charly ist am 12. Juni 1989 gestorben und am 7. Juli auf dem Westfriedhof begraben worden. Freunde hatten mir die Todesanzeige aus einer Zeitung geschickt.
        Dass der Leierkasten 1969 nach einem Brand geschlossen wurde, stimmt mit Sicherheit nicht. Ich war am letzten Abend zum Abschied im Leierkasten, nachdem ich im WDR von der Schließung gehört hatte. Es war wohl eher im Herbst 1985.

        Kommentar von wikra — 5. August 2016 @ 9:47 am

    • Ich bin Ende September 1987 nach Aachen gezogen, ins Westviertel (ich war damals 20). Auf der Suche nach einer Kneipe (kurz nach dem Umzug nach AC) kamen ein Kumpel und ich auch an Charlies Kneipe an der Ecke Vaalser Str./Gartenstr. vorbei und sind eingekehrt. Sie hieß „Charlies neue Heimat“. Es war nichts los dort. Charlie, den ich damals natürlich nicht kannte, saß alleine dort rum und war ein sehr traurig wirkender Herr. Erst später erfuhr ich, wer das war.

      Kommentar von Michael P. — 14. Januar 2019 @ 7:57 pm

      • Weil der Scotch Club zu teuer, der Frankenberger Hof zu prolentenhaft, gründete ich 1664 im Haus Schildstrasse 7 den Empire Club. Hatte im Stil Wilhem 2 dekoriert und eines Abends erschien dann auch Charli Doede in Begleitung von Schülern der damaligen Kunstwerkschule. Zeit später eröffnet Charli in der Wirisbongardstr. „Charli’s Bimmelbähnchen“ . Klein aber sehr phantasievoll eingerichtet. Das dort verkostete Bier, igitt ! Walfischbräu oder ähnliche in Aachen damals hergestelltes Gesöffs mit üblen Nachwirkungen. Als damals Angestellter in der Firma Allo Pach hatte ich das fragwürdige Vergnügen mal die Lautsprecheranlage zu reparieren. Hat denn ja auch geklappt. Schade, daß es von dieser Zeit keine Film- oder Videodokumente gibt. Ist halt eben schon Geschichte.

        Kommentar von Francois del Monte alis Dieter — 14. Januar 2019 @ 8:28 pm

  4. Ich kam 1985 zum Studium nach Aachen und war noch des öfteren im Leierkasten, bevor er geschlossen wurde. Ich würde das Datum der Schliessung daher auf 1986 oder eventuell 1987 schätzen ! Ja, war ein schräger Laden. Ich kann mich erinnern dass oft Franz Josef Degenhardt lief.

    Kommentar von Frank — 15. November 2011 @ 7:00 am

  5. Ich habe die 70er in Aachen gelebt, war jeden Abend dort. Bis Ende der 70er war der Leierkasten mein zweites Zuhause. Dann war da auch noch Kaffee Berlin und gegenüber Apfelbaum, zeitweise alle drei Lokale unter Leitung von Charly. Am besten sind mir Charl`s Ansprachen zu später Stunde im Leierkasten in Erinnerung geblieben. War eine verdammt schöne Zeit. Wer den Leierkasten aus den 70er kennt, wird auch wissen das es dort öfter gebrannt hat. Nach jedem Brand wurde der Leierkasten schöner. Da der Leierkasten keine Fenster hatte war ein richtiger Brand unmöglich! Ende der 70er bin ich aus Aachen weg. Später war ich noch öfter zu Besuch. Irgendwann in den 80er habe ich vom angeblichen Selbstmord Charly`s gehört. Zu der Zeit wurde der Leierkasten umgebaut, für mich war eine Ära zuende,

    Kommentar von Franz Kalippke — 4. September 2013 @ 5:20 pm

  6. […] “Ra” = Ratskeller? Charly’s Reichsapfel […]

    Pingback von Einblicke, Folge 2: Aachener “Jugendkneipen” ’82/83 | Aachener Untergrund Kultur — 27. Dezember 2013 @ 6:24 pm

  7. zum eersten in aachen, circa 1970, im ‚Leierkasten‘ heb ich zum eerste der lieden van Hannes Wader zugehort.es war toll!

    Kommentar von David Irish — 13. September 2014 @ 11:27 am

  8. Als 1972 meine In-die-Stadt-Geh-Phase begann, war nach der Kiste der Leierkasten einer der beliebtesten Treffs meiner Freunde. Kaputt,aber ziemlich gemütlich. Und mindestens einmal am Abend lief „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“ und wir grölten mit. Unvergessen Charly in seiner unnachahmlich freundlichen Art.

    Kommentar von Urban Dick — 28. Februar 2015 @ 12:11 pm

    • Legendär war auch die Behandlung der LPs, die vor dem Abspielen einmal kurz ins Spülbecken getaucht wurden…

      Kommentar von Heijo Eck — 4. März 2019 @ 6:15 pm

  9. 1969 ist der Leierkasten mit Sicherheit nicht geschlossen worden. Ich bin, nachdem ich einen Hinweis auf das Ende im Wdr gehört hatte, nach Aachen gefahren, um am letzten Abend dort noch einmal ein Bier zu trinken. Es muss 1982/83 gewesen sein.

    Kommentar von wikra — 18. Februar 2016 @ 11:04 am

  10. Also im Oktober 1984 gab es denn Leierkasten noch > http://www.zeit.de/1984/44/kneipen-museum <

    Kommentar von votzenraspel50793 — 11. Februar 2018 @ 8:32 am

  11. ich war in den 70er Jahren jede Woche im Leierkasten. Es war unser Treffpunkt mit Freunden. Ich erinnere mich an Charlys Platten die alle völlig zerkratzt waren und oft gesprungen sind. Und Charly hat immer Schmalzbrote geschmiert für kleines Geld. Ich denke oft an die vielen Leute die man dort kennengelernt hat und dann nie wieder gesehen hat. Schade! Das war eine tolle Zeit!

    Kommentar von claus — 10. Februar 2019 @ 12:17 pm

  12. Wir kamen aus Gelsenkirchen weil ein lieber Freund den Leierkasten aus seiner Studi- Zeit kannte…
    NORMALERWEISE haben wir eine ganze Kneipe unterhalten….
    Doch die Eindrücke DIESES
    „SAMMELSURIUMS“ von schönen alten Sachen ,wo der Staub “ dazu gehörte“,
    war echt beeindruckend und die Reise wert. .

    Kommentar von Jörg Weeger — 5. März 2020 @ 4:40 pm

  13. Das war dann 1988….
    Die Theke alleine lebte schon…
    Berühren : JAAA…..
    ABTÜTZEN ODER SICH FESTHALTEN ???
    NEINNNNNNNN !!!!!!!!!

    Kommentar von Jörg Weeger — 5. März 2020 @ 5:03 pm

  14. Hallo zusammen,

    Kennt einer in der Gruppe auch die Kneipe „zum langen Turm“ in der Turmstraße. Heute das Prosecco Ecke Turmstraße – Maastrichterstrasse. Die Kneipe hat meinem Vater gehört auch Manfred Peters genannt.
    Danke ✌🏽.

    Kommentar von Manfred Peters — 2. Februar 2021 @ 8:35 pm

    • Die Frage kann ich leider nicht beantworten, weil auf dem Weg zum Malerwinkel ging es eine Strasse weiter oben. Malerwinkel, eine eigenwillige Studendetsiedlung gibt es nun auch nicht mehr. Wie Cortis, Bastei, Orchidee, Femina,(dann Heidekrug), Scottsh Club, 007 usw. alles futsch. Was nach der Coronaseuche dann noch in AC übrig bleibt, Fahrradstrassen und ehemalige Einkaufsstrassen in denen sich des nachts keiner mehr aufhalten möchte. Sic transit gloria mundi.

      Kommentar von Franz — 2. Februar 2021 @ 9:02 pm

    • Klar! Das ist ziemlich lange her und lag irgendwie nur selten auf meinem nächtlichen „Trampelpfad“.

      Den Trick, durch den Hausflur zu gehen, wenn die Sperrstunde war, kannte natürlich jeder Nachtschwärmer in Aachen.

      Lies mal hier die Kommentare > https://unser-aachen.eu/das-oecher-kneipenspektakel/ <.

      War ein netter Laden und keine Kaschemme, wie so manch anderes Etablissement in der Stadt zu jener Zeit, die allerdings auch einen gewissen Reiz hatten, wenn der Promillegehalt stimmig war.

      Kommentar von Peer van Daalen — 2. Februar 2021 @ 9:15 pm

      • Im langen Turm ging nach 1:00 erst das Kneipenleben los, Hintereingang nehmen (ggf. bei Ritter schellen).Die
        Wirtin Anne* hatte alles im Griff. Es verkehrten dort abendlich „Urviecher“ wie Charly der Zocker, der seinen Un-
        terhalt u. a. mit Kartenspielen verdiente, am liebsten mit ahnungslosen Gäste, die schon einige Bier intus hat-ten und für ihn deshalb leichte Beute waren. Vor 5:00 war im langen Turm selten Schluß.
        * Anne betrieb später in der Schurzelterstraße ein Privatpension, in der Regel für Monteure.

        Kommentar von Wolfgang Bebronne — 15. März 2021 @ 12:56 am

  15. Habe gerade eine Postkarte gefunden (in alten Notebüchern) und bin wehmütig erinnert an die Zeit (1966/67/68), in der ich als Soldat abends die Kaserne verließ um mit Charly über Folk- und Protestsongs plaudern zu können. Erholung von dem vorhandenen Stress seitens mancher reaktionärer Vorgesetzten. Beliebt war Franz-Josef Degenhardt. Lang ist’s her …

    Kommentar von Klaus — 2. April 2021 @ 9:48 am

    • Wenn das eine PK vom Leierkasten oder von Charly ist dann stell sie doch bitte mal rein!

      Kommentar von claus Schnemann — 2. April 2021 @ 1:36 pm

      • Sorry, ich habe bisher nie mit WordPress zu tun gehabt und finde hier keinen Link, wie ich eine Datei uploaden kann. Vielleich gibt jemand mir einen Tipp?

        Kommentar von Klaus Hage — 2. April 2021 @ 2:21 pm

  16. …ach ja, Charlys Leierkasten…habe dort von 1970 -1975 täglich verkehrt, das erste mal geraucht, mich das erste mal bewusstlos getrunken, gekellnert und morgens um 8 wieder in der Schule gesessen ( ach Lothar, war das schön), geputzt (pfui teufel) und meinen späteren Mann kennen gelernt. Jugend halt.

    Kommentar von Helene — 2. Mai 2022 @ 12:06 pm

    • das ist eine schöne Geschichte! Hast du auch die Schmalzbrote geschmiert?

      Kommentar von claus Schnemann — 2. Mai 2022 @ 4:46 pm

      • ja, das kam auch mal vor, den Gästen sollte es doch gut gehen, das war Charly wichtig

        Kommentar von Helene — 3. Mai 2022 @ 5:33 am

  17. Lieber Freunde des Leierkastens und von Charly
    Ich habe die Räume des Leierkastens vor 5 Jahren übernommen und dort das Büchel-Museum für Ausstellungen (Malerei und Graphik) gegründet.
    Nebenbei geben wir im Keller Konzerte Jazz und Klassik.
    Ich sammele alles was Charly und den Leierkasten angeht. In Eingang haben wir Bilder von Charly und seine Königin Louise stehen. Ich bitte alle, die noch Fotos oder Geschichten
    oder Andenken von und über Charly oder seiner Zeit bzw. Einrichtung haben, sich bitte bei mir zu melden. Wir habe sogar das Originalschild vom Leierkasten bekommen,
    dass ein Student damals von der Fassade gestohlen hatte.
    Ich würde gerne einen Charly-Gedenkabend machen, auf dem alle, die dort im Leierkasten waren ihre Geschichten erzählen können.
    In alter Verbundenheit
    Jörg

    Jörg von der Laage
    Büchel 14
    52062 Aachen
    Tel.: 0171-4224434
    jvdlaage@aol.com
    Museum ist immer geöffnet von Donnerstag bis Sonntag vom 12-18 Uhr-

    Kommentar von Jörg von der Laage — 11. Februar 2023 @ 4:22 pm

  18. ich war 78/79 als Soldat zu einer halbjährigen Schulung an der IHK in Aachen, direkt nach den Schulungen sind wir, 5-6Soldaten in zivil, direkt in den Leierkasten, waren in der Regel die ersten Gäste.
    In Erinnerung werden wohl immer bleiben: Kölsch , Persiko , die nette Bedienung, hab den Namen leider vergessen und die Hannes Wader LP´s nach dem Spülgang!
    Gerd

    Kommentar von Gerd — 19. Februar 2023 @ 10:34 pm


RSS feed for comments on this post. TrackBack URI

Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.