Aachener Untergrund Kultur

9. Februar 2023

Baksays Baller-Bude

Baksays Baller Bude

Künstler, Autor, Kritiker, Zeichner, Musiker, Regisseur… ja, was denn noch?

Ab dem 18.02. soll im Projektraum Auge & Welt für eine Woche nicht einfach ein Abschied gefeiert werden, sondern für viele ein Wiedersehen oder neu kennenlernen des Menschen und seiner Kunst. Alex Klotz und Frank Rowenta zeigen ab Samstagnachmittag um 15:00 filmische Arbeiten von Gabor Baksay und moderieren durch den Nachmittag.

Dies soll auch der Start einer kleinen Retrospektive von Gabor Baksays Arbeit werden, für die wir Eure Hilfe brauchen. Habt Ihr Kunstwerke, Archivmaterial?

Wollt Ihr Gabor mit einer eigenen Arbeit (Bild, Film, Ton oder Text) Gedenken?

Dann könnt Ihr gerne Euren Beitrag ab dem 13.02.23 täglich von 10:00 bis 15:00 in den Studios New Amerika (Theaterstr. 66, 52062 Aachen) abgeben. Am liebsten unter Voranmeldung unter


info@studiosnewamerika.com
, falls sich zeitlich was ändern sollte.

Die Beiträge sollen dann bis zum 25.02.23 in Auge & Welt (Hartmannstr. 26, 52062 Aachen) ausgestellt werden. Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Samstag von 12:00 bis 18:00.

Wir freuen uns auf das gemeinsame Gedenken… Fremdbier erwünscht.

23. Januar 2023

R.I.P Gabor Baksay

Filed under: Aachener Musikszene, Film in Aachen — karl pach @ 12:23 pm

Das ist jetzt der Artikel den ich nie schreiben wollte. Letzten Freitag ist mein Freund Gabor Baksay plötzlich und unerwartet verstorben. Ihn hier vorzustellen dürfte überflüssig sein. Er war ein kreatives Urgestein, hochinteressanter Mensch und maximal kompetenter Gesprächspartner. Unter dem Autornamen „Hank E. Wire“ hatte er diesen Blog mit Artikeln bereichert.

1984 bei einem Klenkes Festival im Audimax hatte ich ihn erstmalig live erlebt. Mit seiner Musikformation „Die Malangres“ konzertierte in der Aula, ich hatte eine derart fortschrittliche Darbietung in Aachen nicht erwartet und war begeistert. Das Schicksal spielte mir in die Hand und ich konnte ihn später persönlich kennen lernen.

Das Thema „Die Malangres“ wollten wir noch zusammen aufarbeiten und in Artikeln in diesem Blog abbilden. Die Artikelserie zu dem wichtigen Thema versuche ich nun fertig zu stellen.

Ach wir hatten so viele nette Ideen…

3. Dezember 2019

„Reinfall Tapes“ Kostbarkeiten

Filed under: Aachener Bands, Aachener Label, Aachener Musikszene — karl pach @ 6:29 am

Ein wenig Reinfall Esoterik.

Ein Rückstand Konzertplakat dürfte man länger nicht mehr gesehen haben…

Die Vorlage des Inlays der 2. Rückstand Kassette (RC005).

Die Vorlage für einen frühen Reinfall Katalog.

Wärmste Grüße nach Rotterdam!

21. Oktober 2019

Sonic Youth Mensa Academica 1987 Pt.2

Immer noch ein Konzert an das man sich gerne erinnert…

Das Cover der abgebildeten Liveplatte zeigt ein Pressefoto der Band im Ponttor. Auf der Platte ist aber nicht das Aachener Konzert zu hören, sonden lt. SY Webseite das Nürnberger der gleichen Tour.

Die ersten 8 Minuten des Aachener Konzerts habe ich bei Youthtube hochgeladen:

Audio und Video sind leider nicht ganz synchron, besser gab das meine Digitalisierungstechnik nicht her…

Stefan E. war so nett und hat seinen kompletten Satz Dias der Veranstaltung zur Veröffentlichung hergegeben:

16. Oktober 2019

Bierfront Nr.2 1993

Filed under: Aachener Musikszene, Aachener Zeitschriften — karl pach @ 9:03 am

Kein unbekanntes Fanzine…

Herzlichen Dank an Andreas F. für die freundliche Einreichung.

Hier als PDF: bierfront_2-93

 

13. September 2018

2.Aktion des Aachener Avantgarde Clubs

Die Ausstellung Kids, Kunst & Krawall im Centre Charlemagne geht zu Ende. Das soll feierlich mit Pauken und Trompeten geschehen. Der Aachener Avantgarde Club lädt zur 2.Aktion ein am 3.10. 16Uhr im Centre Charlemagne Katschhof.
Die ideale Gelegenheit zwischen Frühschoppen und Puffbesuch Kultur zu tanken…

12. Januar 2018

Best of Au Hurgebiet am 20. Januar!

Nach 5 Ausgaben in der Raststätte ist es mal an der Zeit, ein Best Of unserer semi-beliebten Veranstaltung mit merkwürdigen historischen Aachener Videodokumenten zu präsentieren. Dies geschieht im Rahmen der sehr empfehlenswerten Ausstellung BIER & WIR im Centre Charlemagne am Katschhof, und zwar am 20. Januar ab 19 Uhr. Wer die Veranstaltungen – oder auch nur eine davon – bislang verpasst hat, bekommt hier die Gelegenheit, versäumtes nachzuholen. Und Bier zu trinken.

6. November 2016

Au Hurgebiet V am 26. November!

2016-11-26_live-audiokommentarli-b

Hurra, unsere Filmveranstaltung findet nun bereits zum 5.Mal statt! Auch in dieser Ausgabe haben wir wieder seltenes und bizarres Videomaterial zusammengetragen, von historisch bis hysterisch. Zu den beiden Stamm-Kommentatoren werden sich am 26.11. auch wieder einige Überraschungsgäste gesellen, wie immer in der heimeligen Raststätte.

9. Dezember 2015

Speck Nusseck & Die Legendären Fettboys – Däncemusic Für Dicke Bäcker

cover

Die nimmermüden Kollegen von Tape Attack haben soeben die 84’er DOM-Cassette Speck Nusseck & Die Legendären Fettboys – Däncemusic Für Dicke Bäcker wiederaufgelegt. Die Songtitel verraten Lokalkolorit der Stadt Aachen (in der, wer’s nicht weiß, die Straßen mit Bäckereien gepflastert sind wie andernorts mit Kneipen): „Ochsenaugen“, „Schokoguß“, „Zwiebelbrötchen“, „Heilige Nußecke“, „Ranziger Als Gestern“, „Aus Der Bäckerei“, „Glühwein Im Bädkasten“. Im Gegensatz zu späteren DOM-Produktionen geht es hier erstaunlich (kraut)rockig zu.

 

22. Oktober 2015

SMC Labelgeschichte Pt.1

Filed under: Aachen in den 70ern, Aachener Label, Aachener Musikszene — karl pach @ 11:05 am

Das SMC Label ist ein wichtiger Baustein Aachener Untergrundgeschichte. Herr Cryftz hatte sich dankenswerterweise zusammengenommen und mal angefangen einen chronologischen Abriss der Labelgeschichte zu Tastatur zu bringen:

Scannen0009

Das Bildnis zeigt einen verträumten jungen Mann, der 1975 eine spinnerte Idee hatte.

Es war die Vision einer freien Musiker-Kooperative in der sich Musiker aller Stilrichtungen treffen sollten, um in wechselnden Besetzungen neue Wege der Klangerzeugung zu gehen.

Ich hatte damals erst zwei Jahre zuvor mit dem Trommeln begonnen und darin eine meiner großen Leidenschaften entdeckt.

Ich weiß noch, wie ich eines Abends mit meinem alten Sauf-Kumpan Erlend nach einem Jazz-Konzert im Malteserkeller abhing und ihm meine Vorstellungen von dieser Sache zu erläutern versuchte. Wie dem Kind einen Namen geben? Trotz aufrichtiger Bemühungen war eigentlich nix Gescheites dabei und als wir schon aufgeben wollten, kam dann einer von uns beiden auf die glorreiche Idee, sie „Einfache-Musik-Kooperative“ zu nennen, „ver-englischt“ dann: „Simple Music.(ian) Cooperation“ – kurz „SMC“.

So wurde an jenem Abend unter unwürdigen Umständen ein Label gegründet, dass 40 Jahre später (hätte mir das damals einer erzählt, ich hätte ihn für durchgeknallt erklärt) immer noch existieren würde.

Für mich persönlich sehr hilfreich waren die Erfahrungen, die ich durch das Zusammenspiel mit diversen Jazz-Musikern in diesen Jahren machte. Besonders hervorheben möchte ich die denkwürdigen Sessions mit den beiden Free-Jazz-Schlagzeugern Paul Lovens und Paul Lytton. Deren Interpretation von neuem Schlagzeugspiel war für mich als Neuling faszinierend und sollte auf mein eigenes Trommeln später nicht unerheblichen Einfluß haben.

Müßig darüber zu schreiben, welchen Instrumentariums sie sich bei ihren Konzerten bedienten, man mußte es einfach gesehen haben, es war der absolute Wahnsinn und kann nur mit ärmlichen Worten beschrieben werden.

Es war eine wilde Zeit, in der es vornehmlich allen darum ging, alte, festgefahrene und erstarrte Strukturen aufzubrechen und neuen Klangwelten Raum zu geben. A jolly good time was!

Mich reizte vor allem die Überlegung, ob diese völlig freie Art des Musikmachens, welche ich aus dem Jazz kennengelernt hatte, auf das Genre der Rockmusik übertragbar sei.

Viele Weggefährten zählte ich auf dieser Reise durch neue, phantastische Klangwelten, wobei nicht alles automatisch auch gut war, nur weil es neu war. Aber es erweiterte den eigenen Horizont ungemein, die Sensibilität für das Spiel mit anderen wurde durch die Improvisation merklich gesteigert. Es waren blutige Anfänge, aber sie bildeten die Basis für die nachfolgenden Bands kommender Jahre unter diesem Label – so unterschiedlich sie auch sein mochten!
Wo Bild- und Tonmaterial noch in einigermaßen erträglichem Zustand sich erhalten haben, wurden sie den Postings beigefügt!
In diesem Sinne: Ab dafür!

Scannen0008

Blattgrün

Nach zahllosen Sessions mit unterschiedlichsten Musikern war Blattgrün die erste „richtige“ Band unter dem SMC-Label. „Richtig“ in dem Sinne, dass hier zum ersten Mal eine feste Besetzung über einen längeren Zeitraum zusammenspielte.
Hier wurde zum ersten Male versucht Rock-Strukturen und freie Improvisationen miteinander zu verbinden – mit manchmal gutem und manchmal auch zweifelhaftem Erfolg.
Die Besetzung von links nach rechts:
Erlend Remie – guitar & bass
Don Alkebulan – percussion
Mike Molotov – drums & metals
Thorwald Menzel – organ
Gunnar Schillings – bass, guitar & vocals
Das Foto gibt die Szene wider, als ich – zum wiederholten Male – die beiden Streithähne Erlend und Gunnar zum Handschlag mit „Versöhnung“ auffordern mußte, da sich die beiden Herren zum x-ten Mal darüber in die Haare gekommen waren, wer denn nun „Haupt-Gitarrist“ und „Haupt-Bassist“ dieser Kapelle sei – eine Frage, die ich auch heute, nach 35 Jahren – nicht beantworten kann.!
Stark von Bands wie „Amon Düül 2“ und „Gong“ beeinflußt fand sich die Gruppe Mitte der Siebziger im musikalischen Niemandsland der „Nach-Hippie“- und „Vor-Punk“- Bewegung wieder.

800+Phon+Group+(2)

Scannen0063

800 Phon Group

Besetzung v.l.n.r.:
Erlend Remie – guitar & bass
Gunnar Schillings – bass & guitar
Willi Kappes – vocals, guitar & keyboards
Mike Molotov – drums & metals
Thorwald Menzel – organ

Irgendwann 1977 traf ich Willi Kappes, der damals in Aachen einen Ruf als skurrilster „Allein-Unterhalter rockig-experimenteller Prägung“ hatte und sprach ihn nach einem Solo-Konzert am Elisenbrunnen auf seine musikalischen Vorlieben an. Er lud mich damals zu sich nach Hause ein und noch bevor es zu einem Gespräch kam, mußte ich mir alle Presseberichte Aachener Zeitungen über seine nicht wenigen Konzerte in Aachen und Umgebung ansehen, durchlesen und kommentieren. Willi war schon ´ne Marke!

Das war ein denkwürdiger Nachmittag für mich bei ihm zu Hause und lange noch mußte ich über dieses Treffen bei ihm nachsinnen. Kurz darauf durfte ich das legendäre Willi Kappes- Konzert in der „Neuen Galerie“ miterleben, das sogar mitgeschnitten wurde und wo der Aufnahmetechniker, wie der Kassierer und der Solist auf der Bühne in Personalunion Willi Kappes war. Das Konzert war irre – anders kann man es nicht beschreiben – „Soldatenlied“ und „Engel des Todes“ waren die Hits und ich kann mich gut erinnern, dass nach ein, zwei Gitarrenriffs eine Textzeile kam, dann wieder ein Riff – wieder eine Textzeile – und so fort, aber niemals zusammen. Ohrenbetäubender Sound aus einem selbstgebasteltem Equipment und seine kehlige, sich manchmal überschlagende Stimme forderten dem Zuhörer das letzte ab!

Später entdeckte und kaufte ich den Live-Mitschnitt auf Single (weltweite Auflage: 200 Stück) und bin stolzer Besitzer dieses Meilensteins Aachener Untergrund-Kultur!

Nach diesem Konzert trafen wir uns zu einigen „Proben“ im SMC-Keller, damals in der Schule Beekstraße – es war die Blattgrün-Besetzung ohne Don, aber dafür mit Willi!

Und Willi wollte uns als seine Band called: „Willi Kappes 800-Phon-Group“!

Es waren chaotisch-infernalische Klang-Gewitter, die da auf uns alle einströmten und wir hatten einige Tage alle unseren Heidenspaß, mußten aber nach wenigen Wochen mit zerrütteten Nerven aufgeben.

Die Idee einer gemeinsamen Band hatte sich nicht durchsetzen können – wenn sie überhaupt zu einem Zeitpunkt jemals ernst gemeint war! Es gab Ton-Aufnahmen dieser denkwürdigen musikalischen Zusammenkünfte, wurden aber bei einem Wohnungsbrand in Erlend´s WG von den Flammen zerstört! So sind die einzigen Dokumente einige wenige Foto´s – aber was soll´s – that´s Life!

Noch eine Anekdote zum Schluß:

Jahre später traf ich Willi an der Theke des „UKW“ und er erzählte mir voller Stolz, dass er sich innerlich immer als Frau gefühlt habe und nun hochdosierte weibliche Hormone nehme. Als Beweis knöpfte er sein Hemd auf, nahm meine Hand und führte sie an seine Brust – und ich hatte eine Weibs-Brust in der Hand bei gleichzeitigem Blick vis-a-vis in ein Drei-Tage-Bart- Männergesicht!

 

Die Geschichte wird fortgesetzt…

Older Posts »

Bloggen auf WordPress.com.