10 Jahre nach dem ersten Beitrag über die Aachener Band hier ein paar Fotos:









Das hatten wir verpasst: Im Juni dieses Jahres hat das Minimalkombinat-Label mehrere in den Früh-80ern veröffentlichte Cassetten (darunter auch „Liebe ist, wenn man andere mitmachen lässt„) des Eschweiler Duos Hervé & Kilowatt auf eine LP gepresst:
Die auf 99 limitierte Auflage ist mittlerweile schon wieder vergriffen…
Hier noch die ursprünglichen Cassetten-Cover:
Ein wenig Reinfall Esoterik.
Ein Rückstand Konzertplakat dürfte man länger nicht mehr gesehen haben…
Die Vorlage des Inlays der 2. Rückstand Kassette (RC005).
Die Vorlage für einen frühen Reinfall Katalog.
Wärmste Grüße nach Rotterdam!
Das norddeutsche Fanzine Katastrophen Provinz hatte einen Korrespondenten in Jülich, der 1983 von zwei Punk-Konzerten in Jülich berichtete. Beim ersten traten die Rückstand-Nachfolger Seltsame Zustände auf, bei beiden die Aachener Punkband Nixkönner:
„Am Samstag, dem 29.1.83 spielte die Wuppertaler Gruppe Die Alliierten mit The Nixkönner aus Aachen und Stahlpaket aus Jülich im PZ (Pädagogisches Zentrum – würg) des Gym. Zitadelle in Jülich (wo sonst). Es zwar sehr schön, daß wir diesen Saal bekommen hatten, aber es war wesentlich zu groß, was wir im laufe de Konzerts feststellen mußten. Mit gut 200 Leuten war der Saal deutlich unterbesetzt (Im PZ können sich gut 800-900 Leute aufhalten!) und es ist ganz logo, daß dabei keine gute Stimmung aufkommen konnte. Aber bei den Nixkönnern war dennoch eine tierische Stimmung, den da pogten auch noch Leutchen aus Ac mit. Stahlpaket war ne tote Hose – kein Schwein tanzte auch wenn die Muzi gut war. Die Aachener Punx und die 5 Jülicher Kids, die sich vorher schon ausgelassen hatten waren total am Ende.“
Die Allierten waren eine frühe deutsche Oi!-Skinheadband um den späteren Experimentalmusiker Caspar Brötzmann (Sohn von Peter), deren LP „Ruhm und Ehre“ bei den später als Neonazilabel berüchtigten Rock-O-Rama Records herauskam. The Nixkönner bestanden u.a. aus Daniel Nick, dem heutigen Schriftsteller und Drehbuchautor Stefan Keller und Frank „Papst“ Buchholz.
Unsere nimmermüden Kollegen von Tape Attack haben einen Scan des Zines veröffentlicht. Der Jülich-Report steht auf Seite 34. Weiß jemand, wer sich hinter dem Korrespondenten Tito verbirgt?
Nach 5 Ausgaben in der Raststätte ist es mal an der Zeit, ein Best Of unserer semi-beliebten Veranstaltung mit merkwürdigen historischen Aachener Videodokumenten zu präsentieren. Dies geschieht im Rahmen der sehr empfehlenswerten Ausstellung BIER & WIR im Centre Charlemagne am Katschhof, und zwar am 20. Januar ab 19 Uhr. Wer die Veranstaltungen – oder auch nur eine davon – bislang verpasst hat, bekommt hier die Gelegenheit, versäumtes nachzuholen. Und Bier zu trinken.
Hurra, unsere Filmveranstaltung findet nun bereits zum 5.Mal statt! Auch in dieser Ausgabe haben wir wieder seltenes und bizarres Videomaterial zusammengetragen, von historisch bis hysterisch. Zu den beiden Stamm-Kommentatoren werden sich am 26.11. auch wieder einige Überraschungsgäste gesellen, wie immer in der heimeligen Raststätte.
Die nimmermüden Kollegen von Tape Attack haben soeben die 84’er DOM-Cassette Speck Nusseck & Die Legendären Fettboys – Däncemusic Für Dicke Bäcker wiederaufgelegt. Die Songtitel verraten Lokalkolorit der Stadt Aachen (in der, wer’s nicht weiß, die Straßen mit Bäckereien gepflastert sind wie andernorts mit Kneipen): „Ochsenaugen“, „Schokoguß“, „Zwiebelbrötchen“, „Heilige Nußecke“, „Ranziger Als Gestern“, „Aus Der Bäckerei“, „Glühwein Im Bädkasten“. Im Gegensatz zu späteren DOM-Produktionen geht es hier erstaunlich (kraut)rockig zu.
Nach langer Zeit gibt es mal wieder was auf die Ohren. „Aus`m Keller“ ist eines der beiden, mir bekannten, Tapes von Zehntausend. Das andere Werk „Hinaus in die Ferne“ hatten wir vor einer Weile schon gepostet. Das Inlay gibt leider keine Infos über Erscheinungsjahr, Mitwirkende, o. Ä. preis. Vermutlich ist die Kassette ca. 82/83 rausgekommen und bestimmt ist Jupp Preußen dabei (lebt der noch?).
Allerherzlichsten Dank an Tapeattack`s Tommy!!!
Im MP3 Hifi Format zum Download:
So kurz vor dem Fest noch ein duftes Weihnachtspräsent von DOM AMERICA (weiland ab ca. 1986/1987 die amerikanische Filiale des Aachener DOM Labels): Endlich gibt es nun alle Werke von ULTRA, der Band aus Aachen (2/3) und Seattle (1/3) im digitalen Format, …hat ja immerhin ca. 25 Jahre gedauert.
Die 4 CD Box enthält die LPs ‚Youthful Pleasures‘ (1986/87), ‚Zoll‘ (1988/89), ‚Spray/Death/Ultra‘ (1991) und die Kompilation ‚Roman Holiday‘. Dies ist (fast) das gesamte Material, das das Original ULTRA lineup (St Degeneratus/Jon Carlson, Dr Tengelmann/Achim P. Li Khan und Herr Mücke/Christoph Hemann) in den Mitt- und Spät-80ern (zum großen Teil) beim armen Ramon produziert hat.
Die Box ist recht nett aufgemacht, die CDs kommen jeweils in eigener Mini-LP-Stecktasche mit neuem Artwork (ich dachte erst, es wär die Antoniusstraße…), das Booklet enthält Texte, Fotos von original Werbeflyern und (etwas knappe) Linernotes und ist zu einem wirklich unschlagbaren Preis ($ 20!!!) zu bekommen.
Also zugreifen!
http://domamerica.bigcartel.com/product/ultra-delirious-elaborations-4-cd-box-set
Der geschätzte Felix Kubin hat unter dem Titel Science Fiction Park Bundesrepublik eine Best-of-Doppel-LP westdeutscher Cassettentäter-Musik der Frühachtziger veröffentlicht. Die Auswahl ist gelungen. Neben unbekannten Tracks bekannter Musiker wie Holger Hiller, Pyrolator und Chrislo Haas/Beate Bartel finden sich obskure Highlights vom Hildesheimer Pissende Kuh-Cassettenlabel (aus dessen Umfeld Film- und Theaterregisseur Wenzel Storch stammt) und damals umtriebige Cassettentäter wie Z.S.K.A. und Frank Schröder.
Weshalb wir das hier vermelden: Track Nummer 3 der ersten LP ist „Der singende Lenorhaushalt“ von Neros tanzenden Elektropäpsten, 1982 auf der zweiten NTEP-Cassette Porträt einer Legende erschienen.
Damit haben es Neros tanzende Elektropäpste nach 32 Jahren aufs ZickZack-Label geschafft, auf das ihre Musik unserer Meinung nach schon damals gehört hätte.
Besprochen wurde Science Fiction-Park Bundesrepublik unter anderem im Freitag („Dabei sind einige der hier versammelten Stücke schlicht unhörbar, aber darum geht es nicht“) sowie im neuen WIRE (der die LP durch seinen britischen Krautrock-Obsessionsfilter laufen ließ: „the autobahn-hogging bassline of Plastiktanz‘ ‚Pelikan’… Frank Schröder’s ‚Ohne Titel‘ … evokes in kosmische-tinted form, some of the meditative, mid-life blues of Bob James‘ classic theme from US TV comedy Taxi“).